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Buchempfehlung

Nirvana aus dem Streifenwagen

Buchcover von Janis Jonevs' Roman „Jelgava 94“
© parasitenpresse

Autor und Verleger Adrian Kasnitz empfiehlt ein Buch, mit dem man knöcheltief in die Metal-Szene eintaucht – und in das postsowjetische Lettland.

Bildrechte: © parasitenpresse

In Deutschland kommen jedes Jahr mehr als zehntausend Neuerscheinungen auf den Markt. Wer kann da noch den Überblick behalten? Wir! Einmal im Monat empfehlen Literaturkenner*innen und Vielleser*innen aus unserem Netzwerk ein Buch, das sich lohnt. Warum? Das beantwortet der Fragebogen.

Adrian Kasnitz, Autor und Verleger der Kölner parasitenpresse, empfiehlt im März Jelgava 94 des lettischen Autors Jānis Joņevs.

Worum geht es?

Als auch aus den Streifenwagen seine Lieblingsmusik dudelt, beschließt Jānis, sich von Nirvana abzukehren und eine neue Jugendkultur zu finden. In der kleinen lettischen Provinzstadt Jelgava gibt es da eigentlich nur die Metal-Szene, und in die taucht er knöcheltief ein. 

Worum geht es wirklich?

Ums Experimentieren und Erwachsenwerden, um Freundschaft, Jugendkultur und die verpassten Chancen, denen man immer nachtrauern wird.

Welches Zitat gehört an den Küchenschrank gepinnt?

„Ich aß Hagebutten und wanderte bis weit hinter den Markt, dorthin, wo die Welt schon beinahe fast zu Ende war.“

Welche Frage würdest Du dem Autor gerne stellen?

Lieber Jānis, findest du das Buch oder die Verfilmung besser? Denn das Buch ist bereits verfilmt worden und läuft zurzeit auch bei einem bekannten Streamingdienst. 

Wer dieses Buch mag, mag auch …

… „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ von Serhij Zhadan.

 

Das Buch:

Jānis Joņevs: Jelgava 94

aus dem Lettischen von Bettina Bergmann

erschienen in der parasitenpresse

Köln 2022

330 Seiten