Der mit 7500 Euro dotierte Wilhelm-Lehmann-Preis der Stadt Eckernförde geht in diesem Jahr an den in Köln lebenden Dichter Jürgen Nendza. „Ich bin sehr glücklich über diese Auszeichnung, diese große Anerkennung meiner poetischen Arbeit. Ich fühle mich geehrt, ich fühle mich beflügelt“, sagte uns Nendza nach der Bekanntgabe.
In der Begründung der siebenköpfigen Jury heißt es, Jürgen Nendza habe in seinem weit gespannten Werk „für eine der großen Veränderungen der sichtbaren Welt, das Verschwinden der alten Industrien und die Terrainverschiebungen des Tagebaus, eine poetische Sprache gefunden“.
Jürgen Nendza, geboren 1957 in Essen, studierte Germanistik und Philosophie an der RWTH Aachen, wo er auch promoviert wurde. Er verfasste zahlreiche Hörspiele und Features für den Rundfunk, war als Herausgeber tätig und unterrichtete Literatur und Philosophie an zwei Gymnasien in Würselen und Aachen. Bislang veröffentlichte er neun Gedichtbände, zuletzt Auffliegendes Gras (2022), erschienen im Leipziger Verlag Poetenladen. Seine Texte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran und dem Christian-Wagner-Preis.
Der Wilhelm-Lehmann-Preis wird seit 2009 alle zwei bis drei Jahre von der gleichnamigen Gesellschaft mit Sitz im schleswig-holsteinischen Eckernförde vergeben. Die bisherigen Preisträger*innen sind Jan Wagner, Nico Bleutge, Ann Cotten, Stephan Wackwitz, Ulrike Almut Sandig und zuletzt im Jahr 2020 Nora Bossong.
Die diesjährige Preisverleihung findet am 17. November 2023 im Rahmen der Wilhelm-Lehmann-Tage statt.
Wenn Sie eine Kostprobe von Jürgen Nendzas Schaffen haben möchten, lesen Sie seinen Beitrag auf unserer Literaturkarte über eine rund 200 Jahre alte Schwarz-Pappel vor der Antoniuskapelle in Würselen-Pley. Zwei weitere Gedichte von ihm finden Sie in unserer Instagram-Gedichtanthologie Flusslaut.