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Auszeichnung

Dinçer Güçyeter erhält diesjährigen Peter-Huchel-Preis

Dinçer Güçyeter
© Yavuz Arslan

Der ELIF-Verleger ist für seinen Lyrikband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ ausgezeichnet worden.

Bildrechte: © Yavuz Arslan

Der Peter-Huchel-Preis 2022 geht an den aus Nettetal stammenden Autor und Verleger Dinçer Güçyeter. Er erhält die Auszeichnung für seinen Gedichtband Mein Prinz, ich bin das Ghetto, der im von ihm betriebenen ELIF-Verlag erschienen ist. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vom SWR und dem Land Baden-Württemberg für eine herausragende Neuerscheinung in der deutschsprachigen Lyrik vergeben.

Die Jury betonte die „expressionistische Sprachwucht und feinsinnige Ambivalenz“ des Werkes. Güçyeter, geboren 1979, öffne „eine sehr eigene und doch vertraute Welt zwischen dem niederrheinischen Nettetal und Anatolien, zwischen Kind-Sein und Vater-Werden, zwischen Heinrich Heine und Dinçer Güçyeter, und unterläuft – oft humorvoll – herrschende postmigrantische Stereotype“. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 18. Mai in Staufen im Breisgau statt.

Dinçer Güçyeter, der mit seinem Verlag ELIF Teil unseres Netzwerks ist und für unsere Literaturkarte einen Beitrag über Nettetal verfasst hat, ist Lyriker, Verleger, Schauspieler und Theaterregisseur. Er lebt und arbeitet im niederrheinischen Nettetal, wo er 2012 den Verlag ELIF gründete, der sich auf Lyrik spezialisiert hat und sowohl regionale als auch internationale Schriftsteller*innen veröffentlicht.

Dort erschien 2021 auch Mein Prinz, ich bin das Ghetto, Güçyeters vierter und nun preisgekrönter Lyrikband. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören unteren anderen Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Friederike Mayröcker und Marcel Beyer. Aus dem Rheinland wurde zuletzt Barbara Köhler 2016 für ihren Band Istanbul, zusehends ausgezeichnet.