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Auszeichnung

Kathrin Röggla ist neue Heinrich-Böll-Preisträgerin

Kathrin Röggla
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Der alle zwei Jahre verliehene Preis zu Ehren des Literaturnobelpreisträgers geht in diesem Jahr an die österreichische Schriftstellerin.

Bildrechte: © Jessica Schäfer

Die Preisträgerin des Heinrich-Böll-Preises 2023 heißt Kathrin Röggla. Die österreichische Schriftstellerin wird mit dem mit 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet, der seit 1985 von der Stadt Köln alle zwei Jahre zu Ehren des Literaturnobelpreisträgers verliehen wird. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören unter anderen José F. A. Oliver (2021), Juli Zeh (2019), Herta Müller (2015) und Ralf Rothmann (2005).

Die Jury, zu der unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Literaturprofessor Dr. Christof Hamann und die Autor*innen Marion Brasch, Jackie Thomae und Ilija Trojanow gehörten, schreibt in ihrer Begründung: „Kathrin Röggla ist eine Schriftstellerin, die mit drei Adjektiven beschrieben werden kann: engagiert, interessiert, elaboriert. (...) Allen ihren Texten gemeinsam ist neben deren stilistischer und formaler Brillanz das gesellschaftspolitische Engagement, das seinen Ausdruck nicht in Theorie, sondern in dokumentarisch-literarischer Beobachtung findet. (...) Rögglas Interesse an dem, was deutsche Gegenwart (auch Geistesgegenwart) erfordert und ausmacht, verbindet sie mit Heinrich Böll. Eleganz und Präzision ihres Schreibens setzen Maßstäbe.“

„ Eleganz und Präzision ihres Schreibens setzen Maßstäbe. “

Exemplarisch dafür sei ihr aktueller Roman Laufendes Verfahren, der vom NSU-Prozess handelt, den sie über Jahre hinweg begleitete. Kathrin Röggla, geboren 1971, schreibt neben Prosa auch Hörspiele und für das Theater. Für ihre literarische Arbeit hat sie eine Vielzahl von Preisen erhalten, zuletzt den Else-Lasker-Schülerpreis (2022), den Franz-Nabl-Preis (2021) sowie den österreichischen Kunstpreis für Literatur (2020)

Seit 2020 ist Röggla Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Bei unserer diesjährigen Reihe „ClimaX – Literatouren zu Orten des Klimawandels“ war ebenfalls vertreten, und zwar in Bonn mit ihrem Theaterstück Wasser. 2022 war sie Mitgründerin des PEN Berlin, sie lebt seit über 30 Jahren in der Hauptstadt.

Die Verleihung des Heinrich-Böll-Preises findet im Rahmen eines feierlichen Empfangs am 1. Dezember im Kölner Rathaus statt. Am Vorabend wird die Autorin in der Zentralbibliothek aus ihrem Werk lesen – dort, wo auch das Heinrich-Böll-Archiv beheimatet ist.