Seit 1957 zeichnet das Land Nordrhein-Westfalen herausragende Nachwuchskünstler*innen verschiedener Kunstsparten aus, um diese in ihrem Schaffen zu fördern und zu unterstützen. In der Kategorie Literatur erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Autor Yannic Han Biao Federer den jeweils mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis. Damit reiht er sich ein in die Riege namhafter Schriftsteller*innen wie Thomas Kling, Barbara Köhler, Marion Poschmann oder Dieter Wellershoff, die alle einmal mit dem Preis bedacht worden sind.
Neben der Literatur wird der Preis in den Kategorien Architektur, Musik, Darstellende Kunst und Visuelle Künste vergeben. Die jeweiligen Nominierungen für die Preise werden über ein zweistufiges Benennungsverfahren ermittelt, eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Vorschlagsberechtigt sind ausgewählte Personen aus der Kunstszene und dem Kulturjournalismus. Am Ende entscheidet eine Jury unter Vorsitz des Ministerpräsidenten über die Vergabe der Preise.
Die Preise wurden am Montag im Düsseldorfer Ständehaus ihm Rahmen eines Festakts von Ministerpräsident Hendrik Wüst verliehen. Yannic Han Biao Federer ist bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Unter anderem erhielt er 2017 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln, 2018 den Preis der Wuppertaler Literatur Biennale und 2019 den 3sat-Preis im Rahmen der 43. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt.
Federer, 1986 in Südbaden geboren, studierte Germanistik und Romanistik in Bonn, Florenz und Oxford. Er schreibt Romane und Erzählungen, Essays und Rezensionen, u.a. für Deutschlandfunk, WDR und SWR; an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn unterrichtet er literarisches Schreiben. Sein Debütroman Und alles wie aus Pappmaché erschien 2019 im Suhrkamp Verlag. Im März 2022 erschient dort auch sein zweiter Roman Tao. Er ist Mitglied des PEN Berlin sowie des Jungen Kollegs in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.