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Auszeichnung

Christoph Peters erhält zum zweiten Mal den Niederrheinischen Literaturpreis

Christoph Peters
© Peter von Felbert

Der in Kalkar geborene Schriftsteller wird für seinen „Dorfroman“ ausgezeichnet.

Bildrechte: © Peter von Felbert

Besondere Ehre für Christoph Peters: Der 1966 in Kalkar im Kreis Kleve geborene Schriftsteller erhält den mit 10.000 Euro dotierten Niederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld 2022. Er ist damit der erste Autor, der zum zweiten Mal ausgezeichnet wird – bereits 1999 wurde er für seinen Debütroman „Stadt Land Fluss“ geehrt.

In diesem Jahr erhält er den Preis für seine schriftstellerische Entwicklung im Allgemeinen und seinen „Dorfroman“ (erschienen bei Luchterhand) im Besonderen, der von der Jury als der „perfekte Niederrheinroman“ beschrieben wird. Er erzähle darin mit dem fokussierten Blick auf die Geschehnisse rund um die Errichtung des Kernreaktors in Kalkar, des sogenannten „Schneller Brüters“, von einer Epochenwende der Bundesrepublik und vom Erwachsenwerden eines Jugendlichen zugleich. „Die Gründlichkeit, mit der er die Besonderheit der niederrheinischen Landschaft und der Menschen dieser Region porträtiert, wird nur noch übertroffen von der Sorgfalt, mit der er gesellschaftliche wie private Konfliktlinien zu einem historischen Panorama verdichtet. [...] Dies alles geschieht in einer Sprache, die heruntergestimmt ist auf das Notwendige, Nachvollziehbare - und in einer Form, die darum weiß, dass alle Erinnerung Konstruktion ist und dass ihre vielen Schichten jeden Tag neu geschrieben werden, um jene Homogenität und Kontinuität herzustellen, die von der realen Widersprüchlichkeit des Geschehenen nichts mehr wissen will“, heißt es in der Jury-Begründung.

Der Niederrheinische Literaturpreis wird seit 1999 vergeben, seit 2012 im Zwei-Jahres-Rhythmus. Vorherige Preisträger*innen sind unter anderen Elke Schmitter, Dieter Wellershoff, Liesel Willems und Markus Orths. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Jens Dirksen, Redaktionsleiter Kultur bei Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, der Verlegerin Renate Birkenhauer, dem Literaturwissenschaftler und Autor Henning Heske, der Kulturbeauftragen der Stadt Krefeld, Gabriele König, sowie der vorherigen Preisträgerin Ulla Lenze.

Die offizielle Preisverleihung findet am Sonntag, 6. November, in Krefeld statt.

Wenn Sie neugierig geworden sind und etwas von Christoph Peters lesen möchten, empfehlen wir neben den ausgezeichneten Romanen seinen Text Das Freundschaftshaus, den er für unsere digitale Literaturkarte verfasst hat und der ebenfalls im Umfeld des ehemaligen Kernkraftwerks in Kalkar spielt. Diesen finden Sie hier.