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Wo mein Lächeln nicht vergeht, denn Erinne­rungen bleiben


Aylin Çelik über den Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth.

Wenn Geborgenheit ein Ort ist,
Habe ich sie längst gefunden,
Durch die Straßen und die Buchten,
Durch Erzählungen umschlungen.

Durch die Nächte die wir lachten,
An dem Wasser bei der Fähre,
Auf die Kaiserpfalz gestiegen,
Als ob die Höhe keine wäre.

Durch die alten Gassen die wir kennen.
An der Basilika vorbei,
An dem Anker der uns hält,
Der auf den Mauern hier verweilt.

Dient als Leuchtturm.
Ein Zeichen,
Bekannter Sicherheit.
Wo Kaiserswerth uns hält
Und damit Heimat meint.

Fernweh und Heimweh
Sind hier stets vereint,
Denn ich bin hier Zuhause
Und woanders doch zugleich.

Hier wirkt die Stadt wie ein Ort,
Den wir uns so erhoffen,
Wenn die Welt uns auf den Kopf fällt
Die Gedanken lauthals trotzen.

Am Füchschen kurz vorbei.
Durch die Felder und den Wall.
So viel Lächeln – Klemensviertel,
Denn hier gibts das beste Eis.

Pfefferminze in der Waffel.
Zwischen Zähnen Schokostücke,
Ziehharmonika-Musik,
Hinten auf der Klemensbrücke.

Und dann schließen wir die Augen.
Am Rhein in der Bucht.
Lassen Worte fließen.
Denn ich habe sie so lange gesucht.

Kannst du das Wasser riechen?
Hören wie der Kittelbach springt?
Weißt du noch der Sommer?
Die Nacht die nie verging?

Jeden Tag an dem die Nächte,
Tage für uns waren.
An denen wir am Brunnen
Romas Pizza Napoli aßen.

An denen wir tanzten und lachten.
Freundschaften schlossen.
Die Tränen der Freude,
Die Burgmauer gossen.

Als Angler die Angeln
Ins Wasser warfen.
Geduldig wie immer
auf ihrem Baumstamm saßen.

Als Gitarren spielten
Und Feuer Wärme gab.
In der Luft der Duft 

Von kühlem Regen lag.


Und dann steht man da im Regen.
Zwischen Häusern, auf der Straße,
Die durch Alter nicht verwelken,
Nur Historie erfragen.

Wie war das Leben hier?
Vor Hunderten von Jahren.

Als die Ziegel der Burg,
Nicht nur Fassaden waren.


Wie hoch war dann der Rhein?

Wie lebten hier die Menschen?
An allen Ecken hier,

Ist Geschichte zu entdecken.


Hier ist so viel passiert.
So vieles verweilt.
Erinnerung, Gedanken,
Historie die bleibt.


Hier lächelt das Mittelalter,
In schönsten Gebäuden,

In allen Steinen und Namen,
In den ältesten Bäumen.


In jeder alten Seele

Und jedem jungen Lächeln.
In jeder kleinen Gasse,
Wo die Sonnenstrahlen brechen.


Dieser Ort zieht in den Bann.
Zieht Menschen aus der Ferne an.
Die Magie des schönen Ortes,
Fängt beim Bäcker Schuster an.

Weiter hin zum Café Werthvoll

Am Wall unten vorbei,
Durch die Baumallee
Am Burghof dann,
Bei einem Kühlgetränk verweilen.


Ich kenne jede Ecke hier

Gewohnheit, Normalität.

Hab den Rhein hier vor der Nase.

Welch großes Privileg.

Eine Schönheit,

Die man erst dann wieder versteht,
Vor Augen führend,
Welch Begeisterung sich hebt

Wenn man diesen Ort

Das erste Mal sieht.
Die Gefühle der Begeisterung,
An dem Gewässer das hier fließt.


Der Zauber der Stadt,
Der über Dächern liegt.

Die Strände am Rhein,
An denen man sich verliebt.


Dieser Ort ist mein Zuhause. 

Viel zu schön um wahr zu sein.
Die Geborgenheit gefunden,

In Kaiserswerth am Rhein.

Vita

Aylin Celik ist Musikerin, Slam-Poetin, Songwriterin und Workshopdozentin und lebt in Düsseldorf-Kaiserswerth.